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Photonen

Naturgesetze


Je weiter man in einer zusammenhängenden Kette von physikalischen Fragen "Warum ist das so?" vorankommt, um so mehr bekommen die Antworten Gesetzescharakter, umso mächtiger werden sie. Wenn die Antwort schließlich nur noch lauten kann: "Das ist eben so", ist man an das augenblickliche Ende dieser Kette und an ein unerklärbares Naturgesetz gelangt.

Es gibt heutzutage nicht mehr sehr viele Fragen, die wir nicht beantworten können und auf unerklärbare Naturgesetze stoßen. An oberster Stelle scheint mir das
Prinzip der Eindeutigkeit des Weltgeschehens zu stehen, das besagt, dass jedes richtige Naturgesetz die Eigenschaft hat, keine Parallelwelten zu provozieren. Wenn jemand sagt, das sei ja wohl selbstverständlich, bestätigt er damit nur die Evidenz dieses Prinzips. Immerhin gehörte aber das Gesetz über die Lorentzkraft in seiner alten Fassung ebensowenig zu diesen "richtigen" Gesetzen wie auch die noch heute gängige Meinung über die Dualität des Lichtes oder die Spezielle Relativitätstheorie.

Auf Rang 2 kommt dann die Unendlichkeit von Raum und Zeit. Danach rangieren dann alle Elementarteilchen mit ihren Eigenschaften, also z.B. mit ihren trägen Massen sowie die Felder, deren Quellen zu diesen Eigenschaften der Elementarteilchen gehören, also z.B.das Gravitations- und das elektrische Feld. Das magnetische Feld gehört nicht dazu, weil man es im Rahmen der Maxwell'schen Gleichungen, die das elektrische Feld beschreiben, auf das elektrische Feld zurückführen kann. Die Maxwell-Gleichungen lassen nur die Frage offen, ob es instantane Felder gibt, die sich im ganzen Raum wie starre Körper bewegen. Offen ist jedoch auch die wichtige Frage, woher die Elementar-Teilchen gekommen sind oder noch kommen, und dass es nur abzählbar viele Sorten von Elementarteichen gibt, innerhalb derer die Elementarteichen alle dieselben Eigenschaften haben. Dass die Teilchen innerhalb einer Sorte, also z.B. alle Elektronen, identische Eigenschaften haben, glaube ich verstanden zu haben (s. "
der Urknall" ).

Das riesige Feld der Lebensformen in unserer Welt ist durch
Charles Darwin entzaubert worden. Durch seine Evolutionstheorie ist das Leben in seinen vielen Erscheinungsformen zwar nicht berechenbar aber verständlich gemacht geworden. Dagegen ist die Welt des Mikrokosmos durch die Quantentheorie berechenbar geworden aber der Welle-Teichen-Dualismus für die Elementarteilchen ist noch immer nicht befriedigend verstanden worden. Zwar schildere ich in meinem Aufsatz "Clustertheorie" eine überprüfbare Vermutung zu diesem Problem, die aber bisher weder bestätigt noch widerlegt worden ist. Nach dieser Vermutung sind zumeist nicht die Elektronen sondern nur besondere Gemeinschaften von Elektronen beobachtbar. Dagegen bin ich überzeugt, den entsprechenden Dualismus für das Licht verstanden zu haben ("Photonen"). - Solange man das Planck'sche Wirkungsquantum noch nicht auf Eigenschaften der Elemnentarteilchen zurückführen kann, sollte auch diese Konstante ebenfalls den bisher nicht erklärbaren Naturerkenntmissen zugerechnet werden.

Aus der Gravitation, dem elektrischen Feld und den Newton'schen Gesetzen der Mechanik resultieren Aussagen, die man ebenfalls "Gesetze" nennt. Hierzu gehört auch der Zusammenhang des magnetischen Feldes mit dem elektrischen Feld vermittels der magnetische Kraft, die man Lorentzkraft nennt ("
Lorentzkraft und ein neues Naturgesetz"). Gesetze dieser Art machen lediglich mit Hilfe von mathematischen Hifssätzen deutlich, zu welchen Konsequenzen diese beiden Felder unter den jeweiligen Versuchsabedingungen führen können, sie bringen aber selbst keine neuen unerklärbaren Naturerkenntnisse.

Zu solchen erklärbaren Gesetzen gehören auch die Beschreibungen aller Erscheinungen, die durch künstliche Einschränkungen in den Versuchsanordnungen bedingt werden, so z.B. Aussagen über das Verhalten einer Menge von Gas, die in ein Volumen ohne Energieaustausch eingesperrt ist, oder das Fischen mit grobmaschigen Netzen oder Versuche in einem Inertialsystem oder das Verhalten von großen Mengen von Elementarteilchen, welches dazu führt, dass nur gleichartige Teilchen auf Dauer zusammenbleiben können (Separation durch natürliche Entmischung. s."
Der Urknall").

Für mich aber liegt das große Geheimnis unserer Welt in der Frage, warum es überhaupt die Welt, also "Etwas" gibt, und nicht vielmehr das "Nichts". Angenommen, es hätte den Urknall gegeben, dann hätte es zwar 'vorher' keine Zeit gegeben, weil es vorher keine Materie gab. Aber es drängt sich dann sofort die Frage auf, was hat den Urknall bewirkt? Sicherlich ist diese Frage töricht, aber wir können nur mit erlebten Begriffen denken und kennen nur Ereignisse, die irgendwie bewirkt worden sind, und so ist es jedenfalls für mich "angenehmer", zu denken, dass es für unsere Welt keinen Anfang gegben hat. Aber wie auch immer, es bleibt ein ganz großer Raum offen für religiöse Antworten.