Der
Urknall oder Warum sind die Elektronen und
Protonen überall identisch?
In unserer Erlebniswelt gibt es wiederkehrende
Erfahrungen, welche uns die Einführung von
Begriffen hilfreich erscheinen lassen. So erleben
wir, dass es eine gewisse Anordnung
der für uns wichtigen Gegenständen gibt, die
sich wenig ändert, auf die wir uns also
einigermaßen verlassen können. Den Rahmen für
diese Ordnung bezeichnen wir als Raum.
Als Standard für eine Entfernung haben wir das Urmeter
eingeführt. - In ähnlicher Form gibt es immer
wiederkehrende bestimmter Abfolgen von gewissen
Erlebnissen. Sie bilden ebenfalls ein erkennbares
Muster in einer anderen abstrakten Ordnunng, die
wir Zeit nennen.
Sehr wichtig unter diesen Abfolgen ist für uns unsere
Lebensdauer. Der Begriff der mittleren
Lebensdauer oder der Generationsdauer bietet
einen möglichen Zeitstandart. Ein anderes
Zeitmaß liefert mit der Folge der Jahreszeiten das
Jahr und mit der Folge von Tag und Nacht
der Tag. Inzwischen benutzen wir
bestimmte Frequenzen der von Atomen bei
Quantensprüngen ausgesandten Lichtwellen als
Zeitstandards in sogenannten Atomuhren
und vermittels der Lichtgeschwindigkeit deren
zugehörende Wellenlängen als Längenstandarts.
Mit diesen Standards gelten erfahrungsgemäß überall
in der uns bekannten Welt, bzw. genauer - also in
unserem Universum - die gleichen
physikalischen Gesetzmäßigkeiten, insbesondere
laufen die genauesten Nicht-Atomuhren mit den
Atomuhren synchron.
Dies alles funktioniert deswegen so universell,
weil alle Elementarteilchen und insbesondere die
Elektronen und die Protonen überall in unserem
Universum innerhalb ihrer Sorte
dieselben Kenndaten haben. Warum aber ist das so?
Wir wollen doch wohl nicht anunehmen, dass der
liebe Gott jedes Elementarteilchen geprüft und
gegebenfalls nachgebessert hat. Auch wenn man
annimmt, dass die Elementarteilchen aus noch
"elementareren" Bausteinen
zusammengetzt sind, steht man immernoch vor der
Frage, warum denn diese Bausteine alle gleich
sind. Es muss vielmehr ein einfaches Prinzip
geben, das dieses Wunder vollbracht hat, und ich
werde im Folgenden darlegen, dass dieses Prinzip
sehr wahrscheinlich in einer "natürlichen
Entmischung" besteht
Trennung durch natürliche Entmischung
Um zu verstehen, was mit der "Entmischung"
gemeint ist, stellen wir uns zunächst vor, dass
es neben unserem Universum noch
ein anderes Universum gibt, in dem die gleichen
physikalischen Gesetze gelten wie in unserem
Universum. Nur, es liefe dort alles - von uns aus
gesehen - langsamer ab als bei uns. weil die
Elementarteilchen dort andere Kennrößen haben
und damit die Atomuhren dort
anders laufen als bei uns.
Nehmen wir beispielsweise an, Rolf und Nina
verabreden ein Treffen für das Ende der gerade
beginnenden Stunde. Ninas Uhr läuft aber
langsamer als Rolfs Uhr. Die Folge ist, Nina
erscheint später zum Treffpunkt als Rolf. Oder:
was für Nina 5 Takte dauert, braucht von Rolf
aus gesehen vielleicht 6 Takte.
Solche andersartigen Elementarteilchen gibt es
bei uns nicht, Sie würden, da sie einem anderen
Raum-Zeit-System angehören, sich von unserem
System trennen und würden sich
in ihre Umgebung erst dann "normal"
einfügen, wenn sie in "ihr Universum"
mehr oder weniger zufällig gelangt wären. Sie
würden dort zu ihren 'Brüdern und Schwstern'
dann ebenso passen, wie alle Elementarteilchen in
unserem Universsum zueinander
passen, da sie eben hier nicht andersartig
sind. Das "Nicht passen"
könnte sich zum Beispiel darin äußern, dass
solche Atome 'falsche' Siedepunkte
zur Folge hätten, die auf Dauer von ihrer
Umgebung nicht geduldet würden. Oder,
Elementarteilchen mit einer 'falschen'
elektrischen Ladung würden die elektrische
Neutralität von makroskopischen
Körpern stören und würden daher abgestoßén,
oder es würden sich Sterne von einem Universum
trennen, weil sie mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten Stellen im Raum zu Zeiten
passieren, die ebenfalls von ihren Uhren also von
ihren Elementarteichen abhängen, oder sie
würden sich trennen, weil das Verhältniss von
Träger und Schwerer Masse bei ihren
Elementarteilchen 'anders' ist
Es ist also ausgeschlossen, dass nicht in
unser Universum passende
Elementarteilchen über die astronomisch
langen Zeiträume hinweg, um die es hier
ja geht, dann noch bei uns zu finden sind. Man
muss also gar nicht voraussetzen, dass alle
Elementarteilchen in der ganzen Welt
ausschließlich die uns bekannten Eigenschaften
bereits bei ihrer Entstehung erhalten
hatten, vielmehr gab es und gibt es
höchstwahrscheinlich diese Eigenschaften in
allen denkbaren Größen, aber nur Teilchen mit gleichen
Eigenschaften konnten über die langen
Zeitspannen hinweg zusammenbleiben und Universen
bilden, unter denen sich auch unser
Universum befinndet. .
Da es im Vakuum keine von "ihrem"Universum"
abhängige Teilchen gibt, von denen dann auch die
Lichtgeschwindigkeit abhängen
könnte, ist die auf die Geschwindigkeit
ihrer Quellen bezogene
Lichtgeschwindigkeit im Vakuum in allen Universen
gleich groß und zwar in dem Sinne, dass das
Licht stets ebenso schnell von A nach B gelangt,
unabhängig davon, ob es auf seinem Weg
vielleicht durch die Vakua verschiedener
Universen geflogen ist.
Vor einer derartigen "Entmischung"
gab es nirgends so etwas wie eine einheitliche
Zeit oder einen einheitlichen
Raum. Das Prinzip der
Eindeutigkeit des Weltgeschehens galt
zwar schon damals, ebenso wie auch damals bereits
die Naturgesetze galten. Nur die sogenannten 'Naturkonstanten'
und damit auch Raum und Zeit hatten eine nur auf
die jeweiligen Teilchen oder auf gewisse
Teilchengruppen begrenzte Gültigkeit.Wo
jedoch überhaupt alle diese Teilchen herkommen
und wann sie in ihrer Vielfalt
entstanden sind, bleibt hier offen. Der Gedanke
der "Entmischung" löst keinesfalls
alle diese Probleme - bestenfalls reduziert er
sie nur.
Bestechend an diesem Gedanken ist, dass er
zugleich einen interessanten Hinweis auf den
möglichen Zusammenhang zwischen Materie und
Zeit und Raum gibt, und dass er
andererseits erklärt, warum es die völlige
Gleichheit der Elementarteilchen gleichen Namens.in
unserem Universum gibt. Und interessant ist auch
die Vorstellung, dass es in unserer
ganzen Welt sehr wahrscheinlich
unendlich viele Universen mit
Elementarteilchen ganz unterschiedlicher
Kenngrößen gibt. Das Problem der sogenannten
"dunklen Materie"
dürfte dagegen mit diesen Gedanken nichts zu tun
haben - jedenfalls dann nichts, wenn meine
Ausführungen stimmen, die in meinem Aufsatz
" Photonen" zu finden sind.
Als Folge dieser Überlegung erscheint es
zweifelhaft, dass die Rotverschiebung
der Spektrallinien, die von Sternen am Rande
unseres Universums stammen, tatsächlich darauf
hindeuten, dass es den berühmten Urknall
gegeben hat und alle Teilchen zugleich
und bereits mit den richtigen gleichen Kenndaten
pro Teilchensorte am selben Ort gewesen sein
sollen. Im Rahmen dieser Gedanken könnten
vielmehr alle Elementarteilchen irgendwann und
von überall her gekommen sein. Die Rotverschiebung
wäre dann vielleicht - von dem
Dopplereffekt einmal abgesehen - ein mögliches
Indiz für ein dort beginnendes anderes Universum,
bestehend aus Elementarteilchen mit ein wenig
anderen Kenngrößen
Dass unsere Welt einen Anfang
und entsprechend natürlich dann auch ein Ende
haben muss, wird nur von unserem Denken verlangt,
da es für die Alternative keine Beispiele kennt.
Das Gleiche gilt auch für den Raum.
Zu der eingangs gestellten Frage, warum alle
Elementarteilchen gleichen Namens identisch sind,
lautet also die Antwort: Sie sind
keinesfalls alle gleich, gleich sind sie nur
innerhalb eines Universums.
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